Ankommen im Zwergenstüble – die Eingewöhnung

Um seine Umgebung zu erkunden, mit anderen Kindern in Kontakt zu treten, zu spielen und zu lernen braucht ein Kleinkind die Sicherheit, dass eine vertraute Bezugsperson in unmittelbarer Nähe ist. Wenn das Kind unsicher wird, sich erschreckt oder weint, ist diese Person – im Normalfall Mutter oder Vater - für es da. Im Zwergenstüble übernimmt diese Aufgabe die Bezugserzieherin. Damit das Kind sie als „sicheren Hafen“ akzeptiert, braucht es Zeit, um gemeinsam mit seiner Mutter oder seinem Vater die neue Bezugsperson kennenzulernen. In dieser Eingewöhnungszeit nimmt sich die Bezugserzieherin besonders viel Zeit für das Kind, zeigt ihm die neue Umgebung, interessante Spielsachen und die anderen Kinder und bezieht es nach und nach in den Gruppenalltag ein.

Die Eingewöhnung dauert in der Regel drei bis vier Wochen. So lange sollten die Eltern sich Zeit nehmen, um ihr Kind gut zu begleiten. Auch Oma, Opa oder eine andere vertraute Person können die Eingewöhnung übernehmen, es sollte aber innerhalb diese Wochen möglichst kein Wechsel stattfinden.

"In der Eingewöhnungszeit konnte nicht nur meine kleine Tochter lernen von mir für ein paar Stunden Abschied zu nehmen. Auch ich konnte mich langsam daran gewöhnen ohne sie einen Teil des Tages zu verbringen. In kurzer Zeit hat meine Kleine eine gute Beziehung zu ihrer Bezugserzieherin aufgebaut, und ich konnte mit einem guten Gefühl wieder arbeiten gehen. Zu sehen wie im Zwergenstüble gearbeitet wird und im Alltag dabei zu sein war für mich eine sehr schöne Erfahrung."

Hanna M., Mama von Joana (1,5 Jahre) aus dem Zwergenstüble Riedstraße

Liebe Mama, Lieber Papa,

wenn du mich ins Zwergenstüble bringst, nimm Dir viel Zeit. Ich weiß nicht, wie lange ich brauche, um mich in der neuen Umgebung einzugewöhnen, deshalb nimmst du dir am besten 3 Wochen Zeit für mich – damit hilfst Du mir schon sehr, dass ich gerne ins Zwergenstüble gehe.

Meine Erzieherin möchte mit mir und auch mit Dir Kontakt aufnehmen, damit es uns beiden hier gut gefällt. Sag der Erzieherin z.B. auch, wie ich heute „drauf“ bin, ob ich gut oder schlecht geschlafen habe. Das ist wichtig, denn vielleicht brauche ich dann mehr Kuscheleinheiten mit ihr.
Bleib bitte die ersten drei Tage im Gruppenraum, aber halte Dich im Hintergrund- jetzt soll sich nämlich die Erzieherin um mich und die anderen Kinder kümmern.

Wenn ich die Kinder, die Erzieherin und die vielen Spielsachen schon ein bisschen kennen gelernt habe, kannst Du gerne auch mal für eine kurze Zeit vor die Türe. Aber sag mit auf jeden Fall Bescheid, dass Du jetzt gehst. Auch wenn ich weine, verabschiede dich bitte kurz von mir – ich werde ganz bestimmt getröstet!

Jeden Tag kannst du mich dann ein bisschen länger alleine spielen lassen. Meine Erzieherinnen klären die Zeiten natürlich mit dir ab und erzählen dir, wie die Zeit für mich ohne dich war.

Damit ich mich gut eingewöhnen kann, ist es wichtig, dass ich regelmäßig ins Zwergenstüble komme. Durch Unterbrechungen besonders in der ersten Zeit – muss ich immer wieder von vorn anfangen mich einzugewöhnen. Bitte plane das auch für deinen eventuellen Arbeitsbeginn ein.

Wenn ich wieder zu Hause bin, kann es sein, dass ich mich erst mal ausruhen muss, auf jeden Fall brauch ich Zeit mit Dir. Die Stunden im Zwergenstüble sind nämlich eine ganz schöne Herausforderung für mich.

Falls ich in der Ganztagesgruppe bin und ich mich schon ein bisschen an meine Erzieherinnen und den Tagesablauf gewöhnt habe, werde ich in meiner zweiten oder dritten Woche versuchen, meinen Mittagsschlaf im Zwergenstüble zu machen. Meine Erzieherinnen werden dich dann in den ersten Tagen anrufen, wenn ich wach bin, damit du mich gleich abholen kannst.

Wenn der Mittagsschlaf gut funktioniert, kann ich dann auch schon mal länger bleiben. Am besten klärst du mit meiner Erzieherin im Vorfeld ab, wie lange ich für gewöhnlich im Zwergenstüble bleiben soll.

Angekommen bin ich dann, wenn ich mich im Zwergenstüble wohl fühle, mit den anderen Kindern Kontakt aufnehme, mit dem Tagesablauf zurechtkomme, und mich von meinen Erzieherinnen trösten lasse, weil ich vielleicht gerade traurig bin.

Wenn ich mich hier wohl fühle, heißt das, dass ich einen Schritt ins Leben gemacht habe, aber keinen Schritt von euch weg – ich habe euch genauso lieb wie vorher!

Dann, ja dann kannst Du mich mit gutem Gewissen ins Zwergenstüble bringen.

Dein Zwergenstüble-Kind

 

PS.: Wenn du noch mehr Einzelheiten zur Eingewöhnung wissen möchtest, kannst du gerne meine Erzieherinnen ansprechen.